Exakt 1,5 Millionen Euro zahlt der FC Arsenal für Sven Mislintat – für den Scout, der Kagawa in Japan entdeckt und die Kaderplanung beim BVB maßgeblich geprägt hat.
So weit ist es also gekommen: Die Engländer kaufen eine Fachkraft vom deutschen Arbeitsmarkt weg. Spezialisten, die den Unterschied ausmachen können, wenn man die eigene Mannschaft erneuern und die letzten Prozent aus den Spielern kitzeln will. Ist Mislintat der Anfang einer Entwicklung? Ausschließen kann man das keinesfalls.
Junioren-Trainer, Spiel-Analysten, physiotherapeutisches Personal, Torwart- und Athletik-Spezialisten: Deutschland hat in den 20 Jahren seit dem Rumpelfußball ein Wissen angesammelt wie kaum eine andere Fußballnation. Von der Messung der Fitness bis zur Eistonne nach dem Spiel: So konsequent professionell können nur Deutsche sein. Schon kopiert die Premier League, was wir an Nachwuchsleistungszentren in den Klubs verankert haben. Und pumpt noch mehr Geld rein. Was sie halt braucht: das Personal.
Was passiert mit dem deutschen Fußball, wenn seine Mislintats reif für die Insel sind? Das Gleiche wie mit der Wissenschaft: Die Exzellenz findet immer dort statt, wo auch die besten Köpfe arbeiten.
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